TOUR-BLOG & DOKU »Tourdesuisse 2018«

Mission »Tourdesuisse 2018« unserer hoffnungsvollen Talente vom 1. FC Hinterrücks Carlini, Dodo Leo & Martin beginnt am Samstag, 17. März 2018, mit dem Konzert im Purzl in Ochsenfurt. Die gesamte Sportpresse ist der Meinung, dies wäre eine lösbare Aufgabe, seien die Vorbereitungen im Trainingslager in Omsk doch recht erfolgreich verlaufen.
Trainer O’Houlihan warnt jedoch von überhöten Erwartungen, und weist mit eine Sprichwort aus seiner Heimat Transsibirien, „Wenn die Eule denkt, sie wäre ein Lurch, muss dringend jemand mit ihr reden!“ auf irgendwas hin.

1. Tag, 17.3.2018, Ochsenfurt

Der 1. FC Hinterrücks Carlini, Dodo Leo & Martin hat seinen Auftaktsgig gewonnen. Nun ja, es fehlte hier und da noch die Abstimmung, von Feinheiten ganz zu schweigen. Vorallem wenn Leo zu seinen riskanten Spirenzchen ansetzte, stockte bei dem ein oder anderen der Atem, ja, es gefror das Blut. Aber, wie das pfeilschnelle Flügelzangengestirn Capitano Carlini seinen Körper immer wieder zwischen sich und seine Gitarre zwängte, und so immer wieder Räume schaffte, um aus der Tiefe dann irgendwie, irgendwas, also, das war schon sehr groß. Der sündhaft teure brasilianische Neuzugang Martinho hat sich erstaunlich schnell an die hiesigen Tempersturen von minus 800 Grad Celsius gewöhnt, für die Hoffnung, es bis zum 24. ins Endspiel zu schaffen, scheint es demnach Hoffnung zu geben. Wir harren dem zweiten Gig, und sind gespannt, mit welchen taktischen Kniffen der transsibirische Trainer Patches O’Houlihan in Blieskastel aufwartet.

2. Tag, 18.3.2018, Wolfersheim/Blieskastel/Saarbrücken

Vor milliarden begeisterten Fans begeisterte unser 1.FC CDLM mit Kampfgeist und anderen Sachen beim zweiten Gig in Wolfersheim/Blieskastel/Saarbrücken.
Vor allem das brasilianische Wunderkind Martinho erquickte in der 943sten Minute, als er kurzerhand ein Fahrrad klaute, um die von Leo geschlagene Steilvorlage doch noch zu erreichen. Obst dieser Fantastizität führte Leo einen irritierenden Freudentanz aus seiner Heimat Tonga Tonga auf, Kinder heulten und Capitano Carlini kommentierte die Szene anschließend mit den Worten „Musse magge vile Laufegeswindikeite und isse imme druffe druffe!“
Trainer O‘Houlihan überraschte auf der Pressekonferenz wieder mit einem kryptischen Eulen-Sprichwort: „Wenn die Eule auf eine Ast hockt, weiß sie dann, ob noch Wäsche in der Maschine ist?“
Dem bleibt nichts hinzuzufügen, wir harren dem nächsten Auftritt heute in Basel und berichten brandaktuell.

3. Tag, 19.3.2018, Basel

Aus einer starken Defensive spielte der 1. FC Hinterrücks CDLM routiniert das erste Auswärtskonzert in der Schweiz, im weiten Rund des Grenzwerts zu Basel.
Sicherlich hätte man die zwei, drei groben Grätschen auch pfeifen können, aber wie es unser brasilianische Gigant Martinho anmerkte, man „muxte Spile gwinne, auch wenn smutz!“, womit er wahrscheinlich Recht hat.
Leo, der „Pflug“ hat sich leider unglücklich beim Anstoß verletzt, als er sich den Ball an den Kopf schoss, und musste sofort ausgewechselt werden, was aber niemandem weiter auffiel. Capitano Carlini stieß immer wieder durch die Tiefe des Raumes und schlug Haken wie ein junges Reh. „´abe imme vesucht, aber musse sage, wege Räge war swer,“
Trainer O‘Houlihan fiel auch diesmal irgendwas mit einer Eule ein, aber da war ich schon weg.
Heute wartet das starke Team von Dimensione Winterthur, wir bleiben dran.

4. Tag, 20.3.2018, Winterthur

Winterthur, Dimensione. Diese Worte werden um die Welt gehe, wie Wembley und Tor. Hr. Leo wurde nach seiner Verletzung fitgespritzt und schaffte es diesmal, den Ball unfallfrei anzugucken. Das Team, exzellent von Trainer O’Houlihan in einer 4-2-65-2-4-7-Taktik vorberitten, ließen sie keine Gelegenheit aus, sich zu blamieren, es war herzergreifend. Martinho, die brasilianische Granate, wusste erst nicht, ob er ohne den ganzen Schnee auf dem Spielfeld überhaupt zu irgendeiner Sperenzität in der Lage sein wird. Im fiebrigen Wahn drehte er allerdings zu ungeahnten Höhenflüge auf, ständig irgendwas von „Mussenehememercachacafureinemojitooooo!“ Muss wohl irgendeine Gottheit sein. Capitano Carlini fing kurz vor dem Spiel damit an, sich ordentlich auf die Finger zu hauen. „Isse Rituale, musse igge magge, sonste nixe mitte dingse !“ Trianer O’Houlihan hat sich eine Eule zugelegt. Heute ist spielfrei und das Betreten des Spielfeldes strengstens untersagt.

5. Tag, 21.3.2018, Zürich – Day off = Halbzeit

Nachdem Trainer O‘Houlihan eindringlichst Rat bei seiner Eule erbeten hatte, folgte gestern die Halbzeitbesprechung mit analysierender Analyse. Dabei wurde fesgestellt, dass die Räume zwischen den Räumen viel zu groß seien, das Spiel gegen die Laufrichtung intensiviert werden muss, und der Leo nun durchaus mal volles Risiko gehen, und versuchen sollte, das Spielgerät zu treffen, was einem Wunder sehr nahe käme. Die brasilianische Nachwuchshoffnung Martinho hat Heimweh und vermisst exotische Rituale, worauf O‘Houlihan sofortst angeordnet hat, vor dem nächsten Gig einen Haka aufzuführen. Damit konnte sich Martinho anfreunden, und Capitano Carlini war auch begeistert. Sein persönliches Ritual, sich ordentlich auf die Finger zu hauen, hat er mittlerweile aufgegeben. „Mackte seiss Smerze imme, musse finde imme eine Weck, imme weite, imme weite!“ Heute steht das richtungsweisende Spiel in Rümlang, wo sich entscheiden wird, ob Coach O‘Houlihan seinen Job behalten darf, oder durch seine Eule ersetz wird, von der es Gerüchte gibt, sie sei das eigentliche Genie. Darauf angesprochen behauptet sie, es gäbe in ihrem Heimatwald ein Sprichwort, welches besage, dass „wenn ein O‘Houlihan unter dem Stein sitze, gäbe es keinen Grund, nicht in die Straßenbahn zu steigen!“ Wir bleiben dran.

6. Tag, 22.3.2018, Rümlang

Legendär! Ein anderes, nur annähernd passendes Wort würde mir nicht einfallen. Nun ja, verstörend würde auch nahe kommen. Das Team vom 1. FC Hinterrücks CDLM hat sich gestern bemüht, rührend bemüht. Capitano Carlini gab schon gleich von Anfang an, immerzu im Kreis laufend die Richtung vor. Der Rest der Truppe tat es ihm nach, wie es sich gehört, dem Capitano folgend, wohin auch immer. Die Frage, ob dies sein neues Ritual sei, wies er zurück, mit der Behauptung „Isse macke wenn isse tun zu habe. Musse imme saue, wase macke Nebemann unde vessuche zu vestehe. Vestehe?“ Die Automatisaltionen der Laufwege griffen hin und wieder, meist danebem. In der 8. Halbzeit überraschte das brasilianische Leuchtgestirn Martinho mit einem neckischen Laufweg, direkt in die nahe gelegene Kneipe, wo ihm illustre Schergen die heimische Tradition des gigantischen Strohhalms näher brachte. Leo verbrachte das ganze Spiel damit, sich mit seinen Handpuppen über Erdrotationen und Hamster auf dem Mars zu unterhalten, wofür er später exquisit von Trainer O‘Houlihan mit dem vielsagenden Satz gelobt wurde:“Wer ist Leo?“. Das unvermeidliche Eule-Sprichwort „Ein Wald ohne Eulen, ist wie ein Kartoffelsalat“, fehlte in der Analyse ebensowenig, wie die Eule selber. Letztere äußerte sich nicht dazu.
Heute geht‘s nach Bern, es steht das Viertelfinale an, die Chancen sind nahezu aussichtslos. Es wird super!

7. Tag, 23.3.2018, Bern

Aufgrund erhöhter extastasichen Freudentänzen eingbürgerter Ureinwohner, wurde unser Team  von Seiten des organisatorischen Organisationskomitee mit dem Vorwurf der „Heimlichen Anstachelung zu extastasischen Freudentänzen“ konfrontiert, und zu einer Strafe von einem Konzert unter Ausschluss der Öffentlichkeit verknackt. Der 1. FC Hinterrücks ließ sich davon nicht beeindrucken, und begann dementsprechend überheblich und lässig, was prompt zu diversen Eigentoren führte, und man zur Pause schon 1:700 zurücklag. Offensichtlich wurde Trainer O‘Houlihan in der Kabine laut, entsprechend grob ging man im zweiten Durchgang zu Werke. Martinho, die brasilianische Bruchtwumme zelebrierte Pirouetten und tänzelte gekonnt durch die gegnerische Abwehrreihe, und Capitano Carlini klatsche auf zwei und vier, was zu Irritationen beim nicht vorhandenen Publikum führte. Kurz vor Ende des Spiels fiel dann auf, dass die gegnerische Truppe zur zweiten Halbzeit gar nicht mehr angetreten ist, worauf unser Team, nach mehreren vergeblichen Versuchen, das Tor trotzdem noch zu treffen, zum Sieger erklärt, und zieht völlig unverdient ins Halbfinale ein. Leo „der Pflug“ war sichtlich angetan und stolz auf seine Mannschaft, sie hätte „Charakter gezeigt“, vor allem beim Buffet. Außerdem müsse man auch nicht nach jedem Huhn in der Suppe suchen und auch mal ein Spiel „nach Hause lügen“.
O‘Houlihan ließ anschließend  verlauten, er wäre zur Pause überhaupt nicht in der Kabine gewesen und schaute vielsagend zu seiner Eule hinüber. Diese verwies auf ihre diplomatische Immunität, und meinte, die Vorwürfe seien eine Frechheit, die Anstachelungen wären keineswegs heimlicher Art gewesen.
Heute das Halbfinale in Staufen. Noch ein Spiel bis zum großen Traum. Die Nerven liegen blank.

8. Tag, 24.3.2018, Staufen

Der gestrige Auftritt unseres 1. FC Hinterrücks CDLM machte Hoffnung auf mehr oder weniger. Das Geläuf war im besten Zustand, das Publikum aufgeheizt. Dem Team merkte man die Strapazen der letzten Jahrhunderte kaum an, von Anfang an war klar, wohin die Reise hin geht. „Wollte wi uhbedingte saffe in die Finale. Ware son imme eine Trauma von piccolo Carlini an die Trapeze von die Zirkusezelte seit icke flögete“ erklärte Capitano Carlini mitten im Spiel, als er die bestellte Pizza entgegennahm. Leo war erst sichtlich irritiert darüber, dass die Zuschauer im oberen Rang ihre Begeisterung durch spontanes werfen von warmen Würstchen auszudrückten, fand aber alsbald Gefallen daran, es erinnere ihn an seine Kindheit. Wie rührend. Unsere brasilianische Urgewalt Martinho beherrscht mittlerweile die Kunst des gigantischen Strohhalmes, was ihn zu einem kurzfristig anberaumten  außerkörperlichen Holzschuhtanz im Körper eines Mopses animierte. Dies wiederum nervöste die Eule neben dem Spielfeld derart, dass sie lautstark begann zu häkeln, worauf sie vom Schiedsrichter azf die Tribüne verbannt wurde, worauf sich ein gewaltiges Pfeifkonzert unter den intergalaktischen Luruguren, fünf milliarden Lichtjahre entfernt entbrannte. Trainerlegende O‘Houlihan fand es alles in allem sehr gut und voll schlecht, was er in der anschließenden Pressekonferenz kundtat: „Fand ich alles in allem sehr gut und voll schlecht. Wir müssen uns steigern, vorallem auf der Großschanze und da auch.“

Was auch immer, Hauptsache keine Eulen-Sprichwörter. Der Traum vom Finale ist wahr geworden! Heute irgendwann bei der Radiorunde Hamm. In Hamm. Wenn nicht heute, ja, wann denn dann?

9. Tag, 25.3.2018, Fazit

Der Abschluss-Post kommt heute verspätet, was an den ausgiebigen Feierlichkeiten der gestrigen Nacht liegt. Denn jetzt ist es hochoffiziell: der 1. FC Hinterrücks CDLM ist die beste Truppe der ganzen Welt, jawoll!
Das Finale war zu einer epischen Schlacht mutiert, es ging hin und her, auf und ab, sehr dramatisch. Doch auch von der falschen Nationalhymne vor dem Spiel ließen sich unsere tapferen Männer nicht verunsichern, und sangen einfach irgendeine andere Hymne mit, wozu sie mehrmals ansetzten, irgendwie scheinen sie sich für nichts zu schade zu sein.
Als es in der Halbzeitpause Kuchen gab, stand es unentschieden 423:866. Martinho, der brasilianische Schweifstern war kurz davor übelst gefoult worden, was jedoch nicht gepfiffen wurde, was ihn dazu veranlasst hatte, mit sämtlichen Göttern zu hadern, Feuer zu spucken und ein Ritualstanz aus seiner Heimat Patagonien aufzuführen. Dies beeindruckte die gegnerische Mannschaft derart kolossal, dass sie sich starr vor Schreck in den Sand warfen, worauf ein Pfiff erschall – es gab Elfmeter. Hr. Leo verunsicherte davor den Schützen, in dem er ihm einer seiner gefürchteten philosophischen Vierzeilern ins Ohr brüllte. „Wir alle sind nur ein Windhauch – lau und lose / Fast nicht spürbar und ganz, ganz kurz / Schon verflüchtigt, kaum aus der Hose / Für die Welt bloß ein kleiner Furz.“ Sprach er und ritt hinfort auf einem riesigen Kanninchen, winkend unter extasichem Jubel von vier Staubsaugern und einem Wäschetrockner. Der gegnerische Schütze bekam von alledem nichts mit, er hatte schon geschossen, es stand jetzt 794:728 und es ging in die Verlängerung. In der selbigen gelang Capitano Carlini den siegesbringenden Punkt, und es war ihm vorbehalten, den Weltmeisterpokal als erster in die Luft stemmen zu dürfen. Dabei heulte er Rotz und Wasser und schrie die ganze Zeit:“Muss abe gewolle sooo lange unde wenn icke su ause, musse neme ause Wassemasin di Kleide wile sonst gnittere!“
Trainer O’Houlihan erzählte auf der anschließenden Pressekonferenz davon, wie stolz er sei, wie bewegt und dass er schon immer geasgt hätte, dass „unten im Keller, links hinter der Kiste mit den Pinseln noch ein Eulenkostüm rumliegen müsste.“ Die Eule, davon bangetan, schloß sich diesem rührenden Schlußsatz mit den Worten „mir doch egal“ an, traumhafter hätte das Tourdesuiss-Märchen wohl kaum enden können.